Das war das Lake Festival 2015

5 Tage, 4 Nächte vom 19. - 22. August, den letzten Abreise-Camping-Sonntag mitgerechnet, 5 Bühnen, zirka 120 Acts und rund 120.000 Besucher – das war das Lake Festival 2015!

Die Top DJs of the world wurden angekündigt – und sie kamen alle, zum Lake am Schwarzlsee in Unterpremstätten. Und ich war auch dabei – ich wurde kurzfristig gefragt und bin spontan eingesprungen. Die Wohnungsrenovierung musste warten - Calvin Harris, David Guetta, Avicii und Hardwell riefen. Genauer gesagt hieß es, die Agenden in Wien für die Zeit der Abwesenheit zu übergeben, Zeug fürs Camping zusammenzusuchen, Proviant zu besorgen und die Reisetasche für 4 Campingnächte zu packen!

Mein lieber Kollege Dieter Wally hatte alles recht schnell erledigt – den Großteil des Campingzubehörs hat er mitgebracht und den Einkauf auch brav vorab erledigt. Ich war ohnehin bis 5 Uhr morgens mit Sachen zusammensuchen, Tasche packen, Fragen wie nehm ich dieses Top mit oder doch das andere, und anderen solchen Dingen beschäftigt. Ein Mann packt halt meist schneller: 2-3 Unterhosen, ebensoviele Shirts, Socken, Hose – klingt nicht viel, geht schnell – und meistens wird auch gar nicht alles verwendet! Da können wir Frauen noch was lernen… aber nur, wenn wir wollen ;-)

Das Auto startklar und auf gings nach Unterpremstätten bei Graz, zum Lake Festival am Schwarzlsee! Kurz vor der Autobahnabfahrt beginnt es zu schütten - Gott muss ein echter EDM-Fan sein, dass er bei diesem Staraufgebot so zu weinen beginnt ;-) Die Vorfreude aufs Zelt aufbauen im Regen war groß, wie man sich vorstellen kann. Nachdem wir bei der Anmeldung die Presseregeln sorgfältig studiert und auch unterschrieben hatten – ging es auch schon los. Zeltplatz hatten wir, dank Freunden von Dieter Wally. Aber die Einfahrtstickets für Autos waren leider aus. Etwas ernüchternd, bei dem Regen. Wir haben uns durchgefragt und durchgekämpft – und fürs Ausladen durften wir kurz in die Nähe unseres Zeltplatzes fahren. Dieter Wallys Freunde waren so lieb, uns beim Pavillon und Zelt aufbauen zu helfen.

Den ganzen Tag noch nichts gegessen oder getrunken, war es trotzdem Zeit, sich auf das mit Freunde erwartete Interview mit Top-DJ Hardwell vorzubereiten. Zum Grillen war ja an den kommenden Tagen noch Zeit. Kurz vorm Interview schien es, als ob es aus Zeitgründen doch nicht stattfinden konnte – aber Dieter Wallys und meine Hartnäckigkeit haben sich ausgezahlt und so hatten wir heiße 5 Minuten mit Hardwell. Der war etwas unruhig, da im Zeitstress, aber das legte sich und er war wach bei der Sache und so nett, mir alle Fragen zu beantworten. Lieb, fast ein bisschen schüchtern aber sehr am Boden geblieben ist er, der Hardwell. Er ist 1 Jahr jünger als ich, macht das was ihm Spaß macht, nämlich seine Musik – verdient viel Geld damit und ist bereits zur No. 1 der Top 100 DJs gekürt worden. Trotzdem verbringt er seine spärliche Freizeit am liebsten mit seinen Freunden – das macht ihn sympathisch. Sehr sympathisch.

Das Lake Festival wäre nicht eines der größten EDM-Festivals Österreichs, wenn es nicht noch ein paar mehr DJs gäbe, die hier auf 5 Bühnen Party machen. Neben Hardwell wechselten die mitunter weltbesten DJs den Platz hinter dem Mischpult: Afrojack, Steve Angello, Calvin Harris, Deorro, Steve Aoki, DJ Antoine, Laidback Luke, Avicii, Robin Schulz, Lost Frequencies, R3HAB, Sander van Doorn, Nicky Romero, Dimitri Vegas&Like Mike, David Guetta aber auch heimische Größen wie Tom Snow B2B DJ Observer, um nur einige zu nennen! Besonders toll war die Stimmung bei Deorro (es war zwar kein 5-Stunden-Set, aber Five Hours war natürlich mit im Gepäck) und Steve Aoki, der das Publikum nicht nur musikalisch sondern auch, wie gewohnt, kulinarisch verwöhnte – die ersten Reihen konnten in von ihm in die Menge geworfenen Torten baden ;-) Apropos baden – richtig toll fand ich die Duschen, es gab sogar warmes Wasser! Allerdings haben nicht alle der 120.000 Besucher den Weg zu den Duschen gefunden… Aber auch das gehört zum Festival-Feeling. Statt richtiger Dusche mit Wasser – einfach eine Bierdusche. Und die gabs fast im Minutentakt, bei so vielen feier- und partywütigen jungen Menschen! Von den diversen Einsätzen brauche ich hier wohl nicht zu berichten, die gab es, wie wohl leider auf jedem größeren Festival. Was ich selbst bedaure – meine Kennzeichentafeln nicht vom Auto abmontiert zu haben. Dazu muss ich sagen, auf den Festivals, auf denen ich bisher war, war das nie notwendig, es war nicht einmal in Gedanken Thema! Und so blieb neben vielen schönen Stunden mit guter Musik, Calvin Harris, David Guetta, Bier, Grillwürsteln und Co. doch ein Wermutstropfen – ich fuhr mit einer ‚Verlust‘-Anzeige mehr und einer Kennzeichentafel weniger nach Hause. Es ärgert mich, dass irgendwer vermutlich Spaß daran hatte, meine nummernmäßig durchaus hübsche Kennzeichentafel zu entwenden, um sie jetzt wohl in irgendeiner Garage dahin rotten zu lassen. Eine neue Kennzeichentafel kostet vielleicht nicht die Welt – aber es kostet unnötig viele Nerven, Wege und Mühen, ist einfach nicht lustig!

Was ich selbst unbeabsichtigt aber leider zusätzlich vom Festival mitgebracht hatte war eine extreme Verkühlung, die mich mehr als 3 Wochen lahmlegen sollte. Deshalb kann ich auch jetzt erst meinen Nachbericht fertigstellen und mit euch teilen. Es war mein erstes wirklich großes Festival-Erlebnis, es war nass, es war laut, es war schön, es war ärgerlich, es war lustig, es war kalt, es war sonnig, es war so viel, es gab viel Musik, noch mehr Menschen und einen Haufen Erlebnisse, die wohl im Kopf bleiben werden! Am 28., 29. und 30. Juli wird das Lake Festival 2016 stattfinden, Tickets sind ab sofort erhältlich. Werdet ihr dabei sein, um am Lake Festival mit eurer Energie einen neuen Planeten zu erschaffen? Oder eben einfach hinkommen, Zelt aufbauen, abtanzen und Spaß haben!