Neuer Alltag, neue Einstellung: Zeit aktiv nutzen

Die Coronavirus-Pandemie und die damit einhergehenden Beschränkungen haben viele dazu angeregt ihr bisheriges Dasein zu überdenken. Während einige Veränderungen einfach umsetzen gibt es ganz viele unter uns, die sich zwar viele Gedanken machen, aber nie ins Handeln kommen. Warum ist das so? Und was können wir dagegen unternehmen?

Jeder kennt diese Situation: Wir möchten etwas erledigen, haben uns schon ganz genau überlegt was zu tun ist und wie es anzugehen ist, aber wir fangen einfach nicht damit an. Stattdessen finden wir viele Gründe, warum es noch nicht erledigt werden kann. Damit wächst dann unser schlechtes Gewissen, nichts weiter gebracht zu haben. Das Phänomen nennt sich „Prokrastination“, was nichts anderes als „extremes Aufschieben“ bedeutet. Dabei handelt es sich eigentlich um eine pathologische Störung, die durch ein unnötiges Vertagen des Beginns oder durch Unterbrechen von Aufgaben gekennzeichnet ist, sodass ein Fertigstellen nicht oder nur unter Druck zustande kommt. Aber was kann man gegen dieses „extreme Aufschieben“ machen?

Die 5-Sekunden-Regel

Der Bestseller „The 5 Second Rule“ von CNN-Reporterin Mel Robbins verrät es uns schon im Titel: Es dauert nur fünf Sekunden, um sich von Prokrastination zu verabschieden. Wenn wir also daran denken, etwas Bestimmtes zu erledigen, müssen wir auf diesen Instinkt sofort, innerhalb von fünf Sekunden, reagieren. Sonst tendiert unser Gehirn zum Aufschieben. Das klingt banal, ist aber neurowissenschaftlich belegt. Undurchdachte Entscheidungen, wie in einen Pool springen, um ein Kind vor dem Ertrinken zu retten, werden von einem sehr schnell denkenden Teil des Gehirns gesteuert, dem sogenannten präfrontalen Kortex. Dabei analysieren wir die Situation nicht groß und denken nicht darüber nach, wie kalt oder tief das Wasser ist.

Für die meisten Aufgaben des täglichen Lebens nutzen wir die rationalen Teile unseres Gehirns. Diese helfen uns Gefahren zu vermeiden. Nur beim Wäsche aufhängen, Steuerausgleich erledigen oder Überweisungen tätigen, drohen uns keine lebensbedrohlichen Gefahren. Unser Gehirn geht an diese Aufgaben dennoch so heran, als wären wir Höhlenmenschen auf der Suche nach Nahrung. Alle Eventualitäten werden sorgfältig betrachtet und Gefahren abgewogen. So hilfreich das auch sein kann, es handelt sich dabei um einen langsamen und ineffizienten Prozess, der uns zum Prokrastinieren verleitet und schlussendlich den Stress nur schlimmer macht. Diesen Reflex können wir zwar nicht von heute auf morgen aus unserem Gehirn streichen, aber dafür gibt es ein paar Trickst, die uns langfristig helfen können.

Kleine Schritte

Je größer eine Aufgabe ist, desto länger versuchen wir diese irgendwie aufzuschieben. Eine Studie der Harvard Universität zeigt, dass es besser ist kleine Ziele zu definieren, als ein großes. Deshalb ist es zielführender große Aufgaben in einzelne Schritte zu zerteilen. Mit kleinen, täglichen Schritten lassen sich große Erfolge am einfachsten erreichen.

Weniger Ablenkungen

Wir wissen es und dennoch setzen wir es nicht um, wer Ablenkungen auf ein Minimum reduziert, kommt besser voran. Also: Leg. Das. Handy. Weg.

Eins nach dem Anderen

In der Theorie klingt Multitasking wahnsinnig produktiv, aber die Praxis beweist, dass viele gleichzeitig erledigte Aufgaben, nicht gut erledigt werden. Deshalb ist es besser, sich auf eine Sache zu konzentrieren und sich nicht von anderen To-Dos ablenken zu lassen.